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EMS-Training im Fokus: Einblicke in wissenschaftliche Perspektiven

Das Interesse an alternativen Trainingsmethoden nimmt immer weiter zu. In diesem Zusammenhang rückt auch das EMS-Training verstärkt in den Mittelpunkt. Aber was steckt dahinter?

Im Rahmen verschiedener wissenschaftlicher Untersuchungen wird das EMS-Training genauer unter die Lupe genommen. Betrachtet wird es dabei meist als eine potenzielle Ergänzung zu klassischen Trainingsansätzen.

Für diejenigen, die sich nach mehr Variation in ihrem bisherigen Trainingsalltag sehnen, kann EMS einen interessanten Anhaltspunkt bieten. Ist EMS also ein neuer Impuls für alltägliche Routinen? Wir werfen einen Blick auf die wissenschaftlichen Untersuchungen.

Was steckt hinter EMS-Training? Ein erster Überblick 

EMS steht für elektrische Muskelstimulation und ist eine Trainingsmethode, bei der elektrische Impulse eingesetzt werden, um Muskelkontraktionen gezielt anzuregen. Die Anwendung erfolgt in der Regel in strukturierten Einheiten, die jeweils 25 Minuten andauern. 

Kombiniert mit herkömmlichen Trainingsmethoden und einem ausgewogenen Lebensstil kann EMS flexibel in deinen Alltag integriert werden – häufig mit 2 bis 3 Einheiten pro Woche, je nach persönlicher Zielsetzung.

Das EMS-Training wird in unterschiedlichen Kontexten angewendet, beispielsweise im Fitness- oder Präventionsbereich. Eine Studie aus Deutschland zu den Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft im Jahr 2024 (DSSV, 2024)  zeigt, dass das Interesse an EMS-Training in den letzten Jahren massiv zugenommen hat. So nutzen beispielsweise Athleten im Sportbereich EMS als ergänzenden Bestandteil ihres Trainingsplans. Parallel dazu ist auch die Zahl der spezialisierten EMS-Studios in Deutschland gewachsen, ebenso wie die Sichtbarkeit entsprechender Anbieter.

Für einen genaueren Einblick und schließlich die Entscheidung, ob das EMS-Training auch in deine Routine passt, gilt es zunächst die Hintergründe der Methode zu kennen.

Wie funktioniert das EMS-Training?

EMS-Training funktioniert durch einen Impuls, welcher an bestimmte Muskelgruppen weitergegeben wird. So wird die Muskulatur angesprochen, die sich infolge von Muskelkontraktionen zusammenzieht. Das Prinzip ist ähnlich wie bei einer gezielten Bewegung.

EMS-Training im Spitzensport: 
EMS-Training hat seinen Ursprung im rehabilitativen Bereich. Inzwischen findet die Methode aber auch Anwendung im Leistungssport. Hier wird sie im Rahmen wissenschaftlicher Studien untersucht.

Verschiedene Forschungsvorhaben, unter anderem unterstützt durch Sportinstitutionen und Universitäten, haben sich mit der Integration von EMS in sportliche Trainingspläne beschäftigt. 

Dabei wurde die Methode teilweise auch im Umfeld bekannter Athleten oder Mannschaften getestet. So ist beispielsweise bekannt, dass auch Usain Bolt das EMS-Training probiert hat. Eine Studie des Bundesinstituts für Sportwissenschaften (Mester, Nowak, Schmithüsen, 2008) hat unter anderem untersucht, wie sich die Technologie auf Leistung, Kraft und Geschwindigkeit auswirken kann.

Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass EMS das Training sinnvoll ergänzen kann. Die Universität München veröffentlicht eine Untersuchung (Schuhbeck, 2021), in der wurden unter anderem Entwicklungen der Sprintfähigkeit im Eishockey durch EMS-Training dokumentiert. Die Ergebnisse bieten Einblicke in mögliche Effekte unter spezifischen Trainingsbedingungen.

Beachte dabei: Die Interpretation solcher Ergebnisse hängt stets vom jeweiligen Studiendesign, den Zielgrößen und der Vergleichsgruppe ab.

Die wissenschaftliche Perspektive auf das EMS-Training

Mit dem wachsenden Interesse an EMS als Trainingsform hat auch das wissenschaftliche Interesse zugenommen. Universitäten und Forschungseinrichtungen untersuchen in verschiedenen Kontexten, wie sich EMS-Training evaluieren lässt.

So beispielsweise die Universität Erlangen (Kemmler, Weissenfels, Willert, 2018). In dieser Studie aus Franken wurde das EMS-Training genau untersucht. Der Fokus lag dabei auf den muskulären Reaktionen und es sollte ein Vergleich zu anderen Trainingsformen erfolgen.

Die Studie fokussierte sich auf unterschiedliche Parameter, darunter die Aktivität bestimmter Muskelgruppen über einen definierten Zeitraum. Die Daten daraus sollen Aufschluss darüber geben, in welchen Bereichen EMS-Impulse in deinem Körper messbare Reaktionen auslösen können.

In Erlangen ging es aber nicht nur um die Untersuchung des EMS-Trainings an sich, sondern auch um den Vergleich zu klassischen Trainingsformen. Dieser Themenbereich ist für dich ebenfalls interessant, wenn du überlegst, ob und wie du EMS in deine Bewegungsroutine integrieren kannst.

 

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EMS und HIIT im Vergleich

So wurde EMS mit hochintensivem Intervalltraining (HIIT) verglichen. Das Ziel: Die unterschiedlichen Trainingsmethoden unter wissenschaftlichen Bedingungen zu analysieren.

Über mehrere Wochen hinweg nahmen zwei Gruppen an dem Versuch teil: Eine Gruppe absolvierte wöchentlich eine EMS-Einheit von 30 Minuten, während für die andere ein einstündiges HIIT-Training pro Woche auf dem Plan stand. Beide Trainingsformen wurden unabhängig voneinander dokumentiert und ausgewertet.

Der Fokus der Untersuchung lag unter anderem auf der Aktivierung der Muskelgruppen und den wahrnehmbaren Veränderungen innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums. 

Die Studienverantwortlichen an der Universität Erlangen betonten, dass beide Methoden unterschiedliche Zugänge zu körperlicher Beanspruchung bieten. Die Wahl der Trainingsform kann dabei individuell von verschiedenen Faktoren abhängen. Wie etwa vom persönlichen Trainingsziel, zeitlichen Rahmenbedingungen oder individuellen Vorlieben.

Ein Studienbeispiel der Universität Bayreuth

Auch die Universität Bayreuth (Boeckh-Behrens, Grützmacher, Sebelefsky, 2002) hat sich in Studien mit EMS beschäftigt. Bereits im Jahr 2002 wurde eine Untersuchung durchgeführt, bei der 49 Personen an mehreren EMS-Anwendungen teilnahmen. Im Fokus standen dabei individuelle Rückmeldungen zur Wahrnehmung körperlicher Veränderungen im Rückenbereich über einen festgelegten Zeitraum hinweg. Das Ergebnis deutet darauf hin, dass EMS sich durchaus positiv auf auswirken kann. 

Ein weiteres Projekt der Universität Bayreuth untersuchte die Anwendung von EMS im Vergleich zu einer Kontrollgruppe. Dabei wurden bei 134 Probanden verschiedene körperbezogene Messgrößen erfasst, etwa im Hinblick auf Muskelaktivität oder Umfangsdaten.

Mit den Beobachtungen aus diesen Studien kann es zu einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit EMS-Training kommen. Sie geben Informationen über dessen möglichem Einsatz im Bereich Bewegung und Körperbewusstsein. Schlussfolgerungen über die Wirksamkeit oder den Nutzen solcher Methoden sollten jedoch stets im Zusammenhang mit dem jeweiligen Studiendesign, der Zielgruppe und der Umsetzung betrachtet werden.

EMS-Training als Bestandteil eines vielseitigen Bewegungsansatzes

EMS-Training wird nicht ausschließlich im Hochleistungssport eingesetzt, sondern auch von Menschen genutzt, die nach neuen Impulsen für ihre persönliche Bewegungspraxis suchen. Für manche kann EMS eine interessante Möglichkeit sein, körperliche Aktivität neu zu strukturieren oder in bestehende Routinen zu integrieren.

EMS wird heute als ergänzende Methode in vielen Trainingskonzepten betrachtet. Dabei steht insbesondere die Aktivierung bestimmter Muskelgruppen im Mittelpunkt.
Dein Training mit EMS kann gezielt auf muskuläre Reize ausgerichtet sein. Beachte dabei aber auch, dass andere Trainingsziele, wie etwa Koordination oder Ausdauer, durch alternative oder ergänzende Bewegungsformen abgedeckt werden.

Wir empfehlen daher eine Kombination aus unterschiedlichen Trainingsmethoden, um verschiedenen Bedürfnissen gerecht zu werden.

Ob EMS-Training für deine eigenen Ziele sinnvoll ist, kannst letztendlich nur du selbst beantworten. Das Training mit Bodify bietet dir einen flexiblen Einblick und kann dir eine neue Perspektive auf Bewegung bieten.

 

Quellen:

  • Mester, J., Nowak, S., Schmithüsen, J., Kleinöder, H., & Speicher, U. (2008). Kurz-und langfristige Trainingseffekte durch mechanische und elektrische Stimulation auf kraftdiagnostische Parameter. BISP-Jahrbuch–Forschungsförderung 2008/2009, Köln 2009, 103, 116.
  • Schuhbeck, E. (2021). Der Einfluss von Ganzkörper-EMS-Training auf die Leistung von Eishockeyspielern verschiedener Leistungsklassen (Doctoral dissertation, lmu).
  • Kemmler, W., Weissenfels, A., Willert, S., Shojaa, M., von Stengel, S., Filipovic, A & Fröhlich, M. (2018). Efficacy and safety of low frequency whole-body electromyostimulation (WB-EMS) to improve health-related outcomes in non-athletic adults. A systematic review. Frontiers in physiology, 9, 573.
  • Boeckh-Behrens, Grützmacher, Sebelefsky (2002). Ganzkörper-Elektromuskelstimulation (EMS-Training). Diplomarbeit, Universität Bayreuth.